Carlo Cattaneo

Statue Carlo Cattaneos von Ettore Ferrari in Mailand (Via Santa Margherita[1]).

Carlo Cattaneo (* 15. Juni 1801 in Mailand; † 5. Februar 1869 in Castagnola-Cassarate (Lugano)) war italienischer Patriot, föderalistisch gesinnter Republikaner, Schriftsteller und Philosoph des Risorgimento.

Als einer der führenden Intellektuellen Mailands war er im Revolutionsjahr 1848 in die Ereignisse des mailändischen Fünf-Tage-Aufstandes (le cinque giornate vom März 1848) involviert, der sich gegen die österreichische Herrschaft in der Lombardei richtete. Im Gegensatz zu den meisten anderen italienischen und mailändischen Revolutionären (wie etwa dem Mailänder Podestà Graf Gabrio Casati), für die die Einigung Italiens im Vordergrund stand und die daher für eine militärische Intervention König Karl Alberts von Piemont-Sardinien plädierten, wollte der antipiemonesisch eingestellte Cattaneo primär die politische Freiheit in der Lombardei realisieren.[2] Dadurch wurde er zunehmend an den Rand des Geschehens gedrängt.[3]

Nach der Rückeroberung der Stadt durch die österreichischen Truppen des Feldmarschalls Josef Radetzky im August 1848 begab sich Cattaneo erzwungenermaßen ins Tessiner Exil nach Lugano, wo er sich bis zu seinem Lebensende weiterhin politisch (mitunter wirtschaftspolitisch) und schriftstellerisch betätigte. Über die Ereignisse in Italien blieb Cattaneo zwar weiterhin informiert, politisch engagierte er sich in seinem Geburtsland jedoch nicht mehr, zumal er nicht den Anschein erwecken wollte, die monarchistische Herrschaft der Savoyen über das 1861 erfolgreich geeinigte Königreich Italien anzuerkennen.

  1. Vgl. Arch. Rebecca Fant Milano (aufgerufen am 23. April 2016).
  2. Vgl. Mike Rapport: 1848: Revolution in Europa, Theiss 2011, S. 169 f.
  3. Vgl. Carlo Moos: Carlo Cattaneo - Ein grosser Unbekannter. Zum 200. Geburtstag des lombardischen Föderalisten. In: Neue Zürcher Zeitung, 15. Juni 2001 (aufgerufen am 24. April 2016).

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